Montag, 7. Januar 2008

Finalfragen


Anbei ein Überblick über Fragen und Feststellungen aus den einzelnen Blogs hinsichtlich der letzten Szene(n):

  • Wie ein Drame nun einmal enden muss...
  • Warum will Karl abreisen? Ich würde die ganze Sache klären wollen!
  • Karl denkt gut abschließen zu können!
  • "Ja ich hab einen Sohn gequält, und ein Sohn musste mich wieder quälen" - Bei dem oberen Zitat ist eigentlich nicht ganz klar, wen der alte Moor mit den einen Sohn und dem ein Sohn meint. Zwar scheint aus dem Kontext, und der momentanen Wissenslage des alten Moor wahrscheinlich, dass zuerst Karl und dann Franz gemeint sind. Aber Franz ist ja eigentlich auch nur zum Betrüger geworden, weil er vom Vater nie geliebt wurde. Es könnte, von einer beobachtenden Perspektive, also auch zweimal Franz gemeint sein. Auch zweimal Karl wäre denkbar, schließlich quält, und tötet, ja auch dieser schließlich seinen Vater, dadurch,dass erzum Räuber wurde. Auch Franz und dann Karl wäre aus einer Kombination dieser Erklärungen möglich.
  • Revolte vs. Erduldung - Die Wahl zwischen Pest und Kolera. Erduldung ist in Schillers Räuber die von keinem Charakter gewählte Option (ist ja auch blöd), wobei die Revolte als etwas aufgezeichnet wird, dass an sich immer Blutig verläuft. Meines Erachtens vertritt Schiller eine Pro - revoltäre Position, die aber auf keinem Fall die Revolte der Revolte wegen befürwortet, sondern Reaktion auf die Differenz zwischen Gerechtigkeit und Recht als Motivation ist, um aus der Erduldung auszubrechen.
  • "Hauptsache jeder hat genügend Luft auf der Bühne beim Showlaufen im letzten Aufzug, also mal alle sterben lassen, falls notwendig" hat sich Schiller wohl überlegt, als er sich den Schluss für die Räuber - wahrscheinlich im übelsten Suff und zum Wohlgeruch vermoderter Äpfel - ausgedacht hat.
  • Wenn ihr jemanden gefunden habt, für dens ein gutes Ende findet, mir bitte mitteilen: gut, viele standen nie wirklich lange auf der Bühne, aber die meisten stehen nun eh nicht mehr, und die der andere Teil scheint ohne das darzustehen, was sie haben wollen.
  • Ein bedrückendes Ende
  • Hat Schiller an Gott geglaubt?
  • Der arme Schweizer !!
  • Karl legt sein Amt als Hauptmann nieder, denn es wird ihm bewusst, dass nur Gott die Rache vorbehalten ist. Dass er sich angemaßt hat, dieses Recht ebenfalls zu besitzen, quält ihn.
  • Er hat erkannt, dass durch Recht- und Gesetzlosigkeit die Harmonie der Welt nicht hergestellt werden kann.
  • Bestätigt Karl nicht indirekt den namenlosen Räuber, der von Groß-Mann-Sucht spricht?
    Sein herrisches Auftreten gegenüber den Männern scheint mir ein Indiz dafür. Selbst sagt Moor: "Man könnte mich darum bewundern" Und darauf folgend "nach einigem Nachsinnen" entschließt er sich seinem Abgang die Egozentrik zu nehmen, durch seine Tagelöhner-Aktion.
  • Warum ist Karl nicht sichtlich erschüttert, über den Tod seines treusten Untergebenen Schweizer? Das Karl sich über den Selbstmord seines Bruders freut, ist ein schwaches Bild, für mich entsteht der Eindruck, dass er nur erleichtert ist, dass ihm die Bürde eines Urteils genommen wurde. Karl steht vor einem traurigen Dilemma, entweder bricht er seinen Treueschwur gegenüber den Räubern, was er wahrscheinlich mit dem Leben bezahlen müsste, oder er behält seinen Posten, was ihm die Liebe zu Amalia kosten würde. Es gibt keinen Ausweg aus diesem Dilemma, deswegen trifft er eine Entscheidung, die zwar nicht sein Problem löst, aber der Gesellschaft, repräsentiert durch einen armen Tagelöhner und seine Familie, zugute kommt.
  • Ziemlich überraschende Wende, dass der alte Moor doch noch lebt.
  • Karl ist gerührt von den Worten des Vaters. Die Liebe, die aus ihnen spricht, macht ihn verlegen.
  • Meine Frage steht: Was siegt? Siegt die Gerechtigkeit? wohl kaum... oder? Siegt die Moral? Siegt die Ordnung, das Recht?

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